Restauratorin VDR - Christine Seibel - Distelhof 14 - D-55232 Alzey



Begriffserklärung-Restaurierung

Beispiel: Restaurierung und Neufassung: Christuskorpus Winzenheim

Bild-Links: Vorzustand:
Der vermutlich spätbarocke Christuskorpus besteht aus Eichenholz. Die Arme wurden später ergänzt. Sie sind in der Schnitzerei stark vereinfacht. Armansatz, Dornenkrone, hintere Kopfhälfte waren in Ölkitt aufgetragen, sowie Teile an den Füßen ergänzt und ein Loch im Rücken damit verschlossen. Insgesamt befand sich eine 0,5 cm starke Ölfarbschicht auf dem Korpus.
Korpus nach der Ergänzung              Bild-Links: Korpus nach der Ergänzung.

Zeichnung-Rechts: Ergänzungen:
In grau markiert sind die später geschnitzten Arme.
In rot markiert sind die jetzigen Ergänzungen in Zweikomponenten-Holzergänzungsmittel.
Restaurierungsmaßnahmen:
Nach Entfernung der Ölfarbe und des Ölkittes, wurden die
Ergänzungen und Verkittungen in einem Wetterfesten
Zweikomponenten-Epoxidharz aufgetragen und modeliert.
Zifferblatt und Nägel wurden in Eiche neu geschnitzt und
gefasst. Die Grundierung, Feinspachtelung und die jetzige
Fassung und Vergoldung sind mit wetterfestem Material
( Öl, Acryl ) ausgeführt.
Foto nach der Restaurierung
Foto nach der Restaurierung




Beispiel Dokumentation und Rekonstruktion:
Auszug aus einer Dokumentation der Rekonstruktion der ältesten Fassung der einzigen erhaltenen Synagogensäule in Alzey.

Säule-Zeichnung Sämtliche Fassungen in Ölfarbe.
Beschreibung der ältesten Fassung ( ÄF ):
Auf einer weißen Grundierung wurde Säulenfuß und Schaft in einem Terra di Siena-Ton lasiert. Der Säulenkopf ist in einem helleren Ockerbeige gehalten.
Ein Ornament füllt die Abakusfläche aus. Einfach stilisierte Rocaillien und Akanthus im lichten Ocker-Ton werden mit Licht ( Weiß ) und Schatten ( Braun ) betont und in Rot hinterlegt. Den Rahmen bildet eine dünne braune Linie.
Auf dem Kapitell, das in seiner Holzform an die korinthische Ordnung erinnert, ist auf jeder Seite ein Akanthusblatt gemalt, ebenfalls in einfach stilisierter Form, mit lasierenden Brauntönen und aufgesetzten weißen Lichtern.
Auf den hellbeigen Flächen des Quaderförmigen Balkenabschlusses wurde auf der Vorder- und Rückseite eine nach oben offene Rahmenlinie aufgebracht.
Vorderseite: Rote Einrahmung.
Rückseite: Weiße Einrahmung und taubengraue Füllung


Oben dargestellt: Ein Ausschnitt aus der Dokumentation der Farbschichtenabfolge

Säule Bild-Links-Oben:
Nach Freilegung und Festigung der Farbschichten.
Oberseite: Ansicht der ältesten Fassung
Unterseite: Ansicht der ersten Überfassung
Säule Bild-Lins-Mitte:
Die Rekonstruktion der ältesten Fassung wurde auf einer reversiblen
wasserlöslichen Beschichtung in Öllasur ausgeführt.
Säule Bild-Links-Unten:
Auf der Rückseite der Säule wurde ein Freilegungsfenster
der ältesten Fassung zur Ansicht gelassen.


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