Fassung - Erklärung des Begriffs:
Unter
Fassung versteht man ein Objekt „in Farbe zu fassen“, das heißt farbig
einzukleiden.
Farbig
gefaßt werden z.B. Skulpturen, Reliefe, Altäre, Mobiliar. Die Berufsbezeichnung
dafür nennt man Fassmaler. Zu den Techniken gehören Vergoldung und
Farbfassungen an Figuren, Marmorierung und andere Steinimitationen,
Holzmaßerierung.
Leimtempera-Fassung:
Die
klassische Fassung beim Fassmaler bedeutet: Auf den hölzernen Untergrund wird
ein Kreidegrund als heller Füllgrund aufgetragen (eine Schicht aus Kreide und
Hautleim). Auf dieser Grundlage erfolgt die Polimentvergoldung und die Fassung
in Tempera (Farbe mit dem Bindemittel: Leim, Ei, Kasein). Diese Technik hat
ihre Wurzeln im alten Ägypten. Das Kircheninventar (Altäre, Figuren,
Orgelverzierungen, ect.) von Hochgotik über Barock und Klassizismus wurde in
dieser Farbtechnik aufgebaut und so bis heute.
Siehe auch unter Vergoldung.
Ölfassung: Polichromie
(Vielfarbigkeit) mit öligen Bindemittel, z. B. Leinöl.
Inkarnat: Die Fassung des Fleisches
(Hautpartien).
Marmorierung: Eine Steinimitation in
Farbe, häufiges Gestaltungsmittel in der Kirche: Altäre, Kanzel, Empore,
Säulen, Mobiliar. Es ist die Alternative zu echtem Marmor oder Stuckmarmor.
Steinimitationen: Zum Beispiel Sandsteinlasur,
in Kirchen oder auch bei Hausfassaden angewandt, um Sandsteinergänzungen an den
Natursandstein anzupassen oder zum Schutz des Natursandsteins.
Holzimitation: Auf Türen oder Mobiliar
wurde und wird bei weniger ansehnlichem Holz eine Holzmaßerierung aufgemalt.
Die Lasurpigmente (transparente Farbmittel) werden mit Bier gebunden. Maßeriert
wird auf einer Grundierung in Öllack. Für die Tiefenwirkung muß die Maßerierung
mit einem glänzenden Schlußlack überzogen werden.